Bison Overkill


In Grand Teton war eine Bisonherde oder auch mal der Einzelgänger direkt am Straßenrand noch was vergleichsweise besonderes. Hier in Yellowstone halt ich mittlerweile schon gar nicht mehr an, wenn so ein Tierchen des Weges kommt. „Ok, schon wieder ein Bison. Mist, schon wieder Verkehrsstau!“ 😉
Nein, ganz so isses dann auch nicht. Ist schon nachwievor sehr faszinierend anzusehen, wenn eine riesige Herde von bis zu 30 Bisons durch die Gegend zieht. Oder wenn man (im Auto sitzend) plötzlich nur noch von diesen „Schlachtrössern“ umgeben ist, weil die ihrer 20 oder mehr beschlossen haben, genau an der Stelle die Straße zu überqueren, wo ich gerade am Rand parke. Da schrammt so ein Bisonhintern in aller Gemütsruhe schon mal nur ein paar Meter am Kotflügel vorbei. 🙂

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Im Auto sitzen bleiben ist dabei natürlich das einzig Richtige. Aber was macht man, wenn man gar nicht im Auto ist? Am Pelican Creek stand ich vorgestern Abend mit ein paar anderen Fotografen auf einer kleinen Brücke, und wir haben uns alle voll auf ein paar süße Otter im Wasser konzentriert, die dort regelrecht für die Kameras posiert haben. Aus dem Augenwinkel sah ich dann was Großes auf der Straße auf uns zuwanken. 🙂 Ähm, da kam ein ziemlich großes Bison in unsere Richtung marschiert. Wir hätten sozusagen in seinem Weg gestanden. Glücklicherweise hatte einer der anderen Fotografen sein Auto am Ende der Brücke einfach an den Straßenrand gestellt. Wir sind dann mal besser alle dahinter „in Deckung gegangen“ und haben den Dicken an uns vorbei laufen lassen. Der war zwar total friedlich. Aber man weiß ja nie, was ihn/sie so reizt. 😉

Ansonsten ist Yellowstone nicht so die natürliche Schönheit wie Grand Teton. Die Landschaft ist zumindest im westlichen Teil des Parks (woanders war ich noch nicht so wirklich) eher zerklüftet und weniger ästhetisch anzusehen. Dafür sind wie erwartet die Extreme der Hingucker. An allen Ecken sprudelt und blubbert es aus der Erde. Es „duftet“ wiedermal lecker nach Schwefel. Ich hatte es schon vermisst. 😉 Der ganze Nationalpark scheint ein einziger großer Vulkan zu sein, was sich aber in faszinierenden Farben der Gesteine und Gewässer widerspiegelt. Hat schon was!

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Am Grand Prismatic Pool

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Im Geyser Country

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Ein echtes Prachtstück am Schluß – der Morning Glory Pool, ebenfalls im Upper Geyser Basin des Geyser Country

Zum Autofahren ist Yellowstone leider fast genau mit meiner Ankunft ziemlich anstrengend geworden. Wegen Bauarbeiten wurden zwei wichtige Highways dauerhaft für den Rest des Jahres gesperrt. Man kommt zwar noch überall hin, aber leider nicht mehr auf dem direkten Weg. Der Ort, wo ich heute zum Beispiel war – Geyser Country – ist Luftlinie bzw. über einen der besagten Highways keine 20 Minuten Autofahrt von meiner Unterkunft entfernt. Durch die Umleitung brauch ich jetzt fast genau 2 Stunden, um dort hinzukommen. Ich konnte vorhin, als ich mich auf den Rückweg machte, meine Lodge in Grant Village schon fast sehen – und musste trotzdem erst eine so lange Fahrt auf mich nehmen. Naja, egal. Irgendwas ist immer. 😉 Aber der Sprit ist billig, mein Auto nicht sehr durstig, und Zeit hab ich ja auch genug. 😉

5 Gedanken zu “Bison Overkill”

  1. Tolle Gegend. Kann man schon ein bißchen neidisch werden. Was wiegt so ein Bison schätzungsweise?

  2. Die Bullen können bis zu 900 kg schwer werden. Bisonkühe sind tatsächlich nur halb so schwer. Das würde sich ja so manche Säugetierart gern fest in den Genen verankern lassen. 😉

  3. Nicht zu viel versprochen ! Superaufnahmen und aufschlussreiche Berichte. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

  4. Hab auch noch keins von denen wütend gesehen, nur untereinander gab’s mal Zoff – so mit Hörner in die Seiten usw. Wütend auf mich muss vielleicht auch nicht sein. 😉 Da sind sie mir tiefenentspannt doch viel lieber.

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