Das Ende eines Landcruisers




Nu isser also im Eimer, der angeblich unkaputtbare Toyota Landcruiser. Dabei hab ich ihm ja nun wirklich nicht sehr viel zugemutet. Aber der Reihe nach.
Das erste Mal überhaupt hab ich ihn einen ganzen Tag über Schotterpisten getrieben, über den Larapinta Drive, einem Teil des Red Centre Way, von Kings Canyon Station nach Hermannsburg zur Finke Gorge. Dort gibt es ein wunderschönes Tal namens Palm Valley, dessen Zugang man aber ausschließlich mit einem Geländewagen befahren sollte. Logo, da geht’s über Stock und Stein. Aber dafür sind solche Büchsen wie der Landcruiser ja gebaut.



Klar muß man da immer noch langsam und vorsichtig fahren. Aber wer mich kennt, weiß, daß ich dort nicht wie ein Besengter drüberheize. Im Gegenteil – ich Stadtkind fahre auf solchen Strecken auch mit einem Allradwagen vermutlich immer noch viel zu „ängstlich“. 😉

Nunja, als ich wieder zurückkam, mußte ich meine „erbrachte Leistung“ auf dieser Holperpiste gleich nochmal festhalten. Man beachte den Hinweis unter den Entfernungsangaben! 🙂



Aber nach Umschalten auf normalen Zweiradantrieb und beim Einbiegen auf den asphaltierten Highway wurden mir dann die massiven Störgeräusche aus der Gegend des linken Vorderrads gegenwärtig. Da stimmte was nicht. Die Karre zog außerdem nach links. Sowas ähnliches wie Bremsen ging auch nur noch mit dem Bremspedal bis zum Boden. Mit dem Teil wollte ich keinen Meter mehr fahren.

Eine Nacht später (leider halb illegalerweise VOR den versperrten Toren des am Abend zuvor bereits geschlossenen Hermannsburg Campground) ereilte mich die Erkenntnis, daß die lokale Tanke trotz großspurigen Namens „Service Station“ (und großer Garage nebst Altfahrzeughof) wirklich nur zum Tanken (von Sprit und Bier) gedacht war. Auskunft des Personals: „Wir hatten hier schon seit 10 Jahren keinen Automechaniker mehr.“ So einer hätte aber wahrscheinlich eh nicht viel machen können.
Ok, also den Autoverleiher angerufen, Abschlepper geordert. Der hat mich dann gleich mal 4 Stunden warten lassen. Dabei hatte ich Glück. Hermannsburg liegt gerademal 140 km außerhalb von Alice Springs, bestens erreichbar über einen 1A asphaltierten Highway. Die Panne hätte mich ja auch irgendwo im hintersten Busch ereilen können. Da hätten die mich zwar auch rausgeholt. Aber daß es auch trotz der Nähe zur quasi Großstadt derart lange dauerte… Egal, geschenkt. Es war übrigens ein gebrochenes Radlager.

Das linke Vorderrad steht schon mächtig schief, oder?! 🙂







Jetzt bin ich wieder zurück in Alice Springs, wo ich heute soundso durchgekommen wäre. Insofern nicht so schlimm. Hat mich auch nichts gekostet, nur Zeit. Ich sehe das alles recht entspannt. Außerdem war die Bekanntschaft mit dem (Kiwi-)Abschleppertypen schon ein Reiseerfahrung für sich. 🙂 Britz, der Autoverleiher, hat mir neben einem neuen Camper sogar noch Kohle (zurück)gegeben, aus Kulanz. Der Schaden hält sich also wahrlich in Grenzen. Ok, ich wäre höchstwahrscheinlich heute Abend nicht hier geblieben, sondern vermutlich gleich weiter gerollt zu Chamber’s Pillar. Aber das mach ich halt morgen. Auch ok!

Und die Fahrt zum Palm Valley hat sich trotzdem gelohnt! 🙂

Ein Gedanke zu “Das Ende eines Landcruisers”

  1. Ha, wenn es nicht nur der Kratzer am Kotflügel ist, sondern der ganze Reifen sich quer stellt (hehe) ist das bei einem Roadtrip natürlich erstmal ärgerlich…ein Glück das bei dir alle so glatt lief und du auch noch so einen so kulanten Autoverleiher hattest (ich hab da schon gaaaaanz andere Erfahrungen machen müssen)

    … aber wie gesagt, Glück im Unglück 😀 Du bist an deinem Zielort, hast weniger bezahlt als ursprünglich, und hattest auch noch ein neues Reiseerlebnis 😀 Da hat sich das Finale des Reifens doch gelohnt 😉

    Beste Grüße
    eddi

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