Der Osten


… ist mächtig weit und mächtig leer. 🙂 Zumindest der in Island. Dachte ich noch, die Westfjords seien schon einmalig abgeschieden, so wurde ich hier an der Ostküste eines Besseren belehrt. Aber das macht diese Region auf keinen Fall weniger schön, im Gegenteil. Hohe Berge, schneebedeckte Gipfel, und manche Zufahrtstraße zu DEM einen Dorf bei den Sieben Zwergen war zu früheren Zeiten so gefährlich, daß man besser ein paar Stoßgebete losschickte, bevor man seinen Pferdekarren an den Steilklippen vorbeischleuste. Das Kreuz kurz vor der entscheidenden Kurve nach Bakkagerði soll einen nochmal dran erinnern. Latein-Bewanderte können ja mal die Übersetzung rausposaunen – so man es denn lesen kann. (Aufs Bild klicken hilft, die Schrift zu erkennen. Das Foto ist etwas größer als hier eingehängt!)



Im gleichen Dorf hat man auch Vorliebe für Haus-Haarwuchs. Das Ding ist sogar in diversen Reiseführern aufgeführt. Allerdings ist nicht mehr drin, als von draußen draufzugucken. Es ist ein Privathaus und wird auch als solches genutzt.



Merkwürdige Sachen wachsen in Island scheinbar auch immer mal am Straßenrand. Unter Abgasen und Bremsabrieb gedeiht es sich offenbar prächtig. Denn diese Pilz-Dinger sind mir an ähnlicher Stelle schon mehr als einmal begegnet.
Und wieder was zum Mitmachen: Weiß einer, wie die Teile heißen? Ich nämlich nicht! Der Kommentar „Asphaltpilze“ kostet den jeweiligen Verfasser einen Sechser Bier…! 😉



So, und jetzt erneut was aus der Kategorie „Tunnel, durch die ich schon immer mal fahren wollte“. 😉 Einspurig, mit einem Ampelsystem, das eigentlich nur permanent blinkend darauf hinweist, das einem auf dem folgenden knappen Kilometer (inkl. nicht einsehbarem Tunnel-Ende) möglicherweise Gegenverkehr begegnen kann … oder auch nicht. Und es kam, wie es kommen mußte (so „weit und leer“ ist’s dann halt doch nicht). Da meine Richtung in der Spur keinen Vorrang hatte, mußte der Boltzi mitten im Tunnel den Rückwärtsgang einlegen. 🙂 Beim zweiten Anlauf hat’s dann aber geklappt.



Aus den angekündigten, ausschweifenden Wanderungen über die Lavafelder und rund um die Vulkankrater am Lake Mývatn ist leider nicht sooo viel geworden. An dem Abend, an dem ich den vorherigen Blog-Eintrag getippt hatte, wurde für den gesamten Osten und Nordosten Islands eine Sturmwarnung rausgegeben. Das hieß dann für zwei Tage waagerechter Regen und ein Wind, bei dem ich kaum das Auto auf der Straße halten konnte. Da hab ich einen Tag ’nen Faulen gemacht, um dem Wetter etwas Zeit zu lassen. Ich bin dann am nächsten Morgen doch weitergerollt und hab nur ein paar kurze Blicke in diverse Schlamm-Blubber-Löcher und einen ehemaligen Explosionskrater geworfen. Das ist jetzt aber nicht so zwingend in Bildform vorzeigewürdig – zumindest nicht aus der Knippse.
Aber mittlerweile ist das Wetter seit einigen Tagen wieder super, und ich hab prächtiges Fotolicht, wie man den Bildern ja teilweise ansieht.

Bei der Gelegenheit soll ich auch noch „Grüße an die Heimat“ ausrichten… Die Besitzer des Restaurants Margret (eine Nienburgerin und ein Gifhorner) grüßen „ihr Niedersachsen“ (man beachte die zweite Flagge rechts im Hintergrund!).



Ok … „Versprechen“ eingelöst. Dafür bekam ich dann aber auch endlich mein leckeres Wurschtbrot! 😉

Skurriles konnte ich akustisch(!) auch bei einer meiner letzten Übernachtungen erleben. In einem Ho(s)tel ganz oben im Nordosten war zu später Stunde leider nicht zu überhören, wie der etwas kaputt aussehende Australier (ich war ihm vorher noch auf dem Gang begegnet) im Nebenzimmer in regelmäßigen Abständen mit schrillster Stimme „Hit me, you fuck!“ und andere Stilblüten quiekte. 😀 Ich dachte echt, ich wäre im falschen Film. „Un“glücklicherweise hab ich von den genaueren Umständen keinen Fotobeleg. Aber man kann sich ja (ganz nach eigener Phantasie) sehr bildhaft ausmalen, welche Nummer da wohl abgelaufen sein dürfte. Oh Gott! Must erase memory banks… 😉

Zum ersten Mal sind die Ausläufer des Vatnajökull(-Gletschers) am Horizont aufgetaucht. Damit bin ich an der Südküste angekommen. Was ich mit und auf dem ewigen Eis so anstelle bzw. angestellt habe, dazu gibt’s später vielleicht mehr.

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