Ice Ice Baby


Ist doch immer wieder überraschend, wie schnell einem eisige Luft entgegen bläst, wenn man sich auf Tuchfühlung mit einem ausgewachsenen Gletscher begibt. Jetzt mal nur die richtig dicken Teile mitgezählt, stand bzw. schipperte ich in den letzten Tagen unmittelbar vor drei von den Dingern oder turnte wie heute auch direkt drauf herum. Den vergleichsweise bescheidenen Anfang machte der Worthington Gletscher auf dem Thompson Pass auf der Anfahrt nach Valdez. Genau – DAS Valdez, das mit dem Exxon Öltankerunglück von 1989. Man sieht übrigens schon länger nichts mehr von den ölverschmierten Stränden, auch wenn ich mir sagen ließ, daß hin und wieder immer noch ein Klumpen Öl in irgendeiner verlassenen Bucht des Prince William Sound angespült wird.


Auf einer Bootstour durch ebenjenen Prince William Sound konnte ich nun den beeindruckendsten der Gletscher erleben, den Columbia Glacier. Man kann ihn am besten vom Wasser erreichen und sollte sich ihm auf diesem Wege trotzdem nur sehr respektvoll nähern. Die Eismasse setzt sich weit unter der Wasseroberfläche fort und kann somit sehr tückisch für Boote und Schiffe sein. Das Eis knackte und knisterte hörbar, als der Kapitän die Motoren abschaltete. Manchmal klonkte eine größere Scholle auch sehr gut vernehmbar am Schiffsrumpf an. Das ergab eine fast schon gespenstische Atmosphäre.



Und irgendwie gehört es bei solchen Gletscher-Touren offenbar dazu, daß man ein hunderte Jahre altes Stück Eis vom Gletscher mal in den Händen halten darf. Schmilzt fix, so ohne Handschuhe. 😉



Den dritten Gletscher gab es heute dann aus noch unmittelbarerer Nähe zu bestaunen, den Matanuska Glacier. Auf dem konnte ich sogar herumspazieren, was ich für ein paar Stunden auch ausgiebig genutzt habe. Man durfte ohne geführte Tour zwar nur bis zu einem bestimmten Punkt gehen (ganz ehrlich, ich wäre freiwillig und ohne Steigeisen keinen Schritt weiter gelaufen, das Ding ist keine Harzwanderung! 😉 ). Aber auch von dort hatte ich eine prächtige Aussicht.



Nachdem ich vor einigen Tagen Yukon verlassen und mich wieder in Richtung Alaska aufgemacht habe, konnte ich aber zuvor noch ein paar ganz süßen Kerlchen Hallo sagen. Kurz vor Whitehorse gab es eine Aufzucht für Husky-Welpen. Ich war im Hundehimmel. 😀



Und spitze Zähnchen haben die kleinen Racker… Autsch! 😉




Heute Abend hab ich fast schon wieder den Ausgangspunkt meiner Rundreise erreicht. Ich bin in Wasilla, nur ein paar Kilometer von Anchorage entfernt. Und dort werd ich morgen auch durchrollen. Die kommenden 6 Tage verbringe ich allerdings noch auf der Kenai Halbinsel, bevor ich mich dann seelisch und moralisch schonmal wieder mit dem Rückflug beschäftige. Aber bis dahin … auf Kenai soll es, gemessen an der Fläche, eine sehr große Population von Grizzlies geben, einschließlich der entsprechenden Möglichkeiten, sie zu beobachten und zu fotografieren. Na dann, die Linse ist schon bereit. 🙂


Bis später.
Marco

4 Gedanken zu “Ice Ice Baby”

  1. Hallo 🙂 super, deine Reise so miterleben zu können. Bei dem vielen Eis bin ich ganz froh ein Stückchen weg zu sein.
    Aber die Husky-Welpen, die hätte ich auch gern mal geknuddelt 🙂
    Von den Grizzlies hältst du aber ein bissel Abstand. Knuddeln wäre wohl nicht so gut. Aber du hast ja ein Teleobjektiv und damit wirst du sie uns sicher hautnah präsentieren.
    Ich wünsche dir weiter schöne Tage, einfach eine gute Zeit.
    Mutti

  2. Hey Marco,
    Du bist also einer von denen, die dazu beitragen, dass die Gletscher abschmelzen! Schäm Dich! 😉

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