Bungle Bungle Party

Klingt schlüpfriger, als es ist. Aber zumindest ist es immer noch eine heiße Angelegenheit hier. 😉 Die Temperaturen sind weiterhin rekordverdächtig, übrigens sogar für die Aussies. Schon viele Einheimische haben mir bestätigt, daß zuletzt nicht nur hier im Purnululu Nationalpark und an der Bungle Bungle Range ein Rekordjahr das nächste jagt. Als Tourist gewöhnt man sich vielleicht dran, auch wenn ich mir vorstellen kann, daß man sich auf absehbare Zeit an vielen Orten von Western Australia und des Northern Territorys ohne „Betreten und Wandern auf eigene Gefahr“ kaum noch wird bewegen können. Es ziert jetzt schon nahezu jeden Wanderweg ein entsprechendes Hinweisschild, bitte nur am frühen Morgen oder am späten Nachmittag herumzustiefeln oder es eben kurz zu halten und soundso jegliche Vorsichtsmaßnahme einzuhalten. Das war bis vor 10 Jahren wohl noch nicht so heftig. Im Zentrum Australiens, wo ich selber zuletzt 2012 war und mich zur gleichen Jahreszeit quasi normal bewegt habe, sollen die meisten Wanderwege wegen der Hitze offiziell vorsichtshalber schon geschlossen worden sein.
Bisher war es auch nachts extrem warm gewesen, weit über 20 Grad. Die letzten zwei Nächte hat allerdings das typischere Wüstenklima gewirkt, bei dem es doch durchaus fröstelig werden kann.

Es ist ein echt schöner Nationalpark, der Purnululu NP. Hier die Cathedral Gorge.

Oder der Echidna Chasm.

Nicht minder beeindruckend ist es von oben. Also hab ich mich wieder in einen Heli gesetzt, um das ganze Gebiet mal aus der Luft zu sehen. Leider brauchte man dafür mindestens 2 Passagiere. Nicht so einfach als Alleinreisender. Aber ich hab schnell einen anderen Fotografen gefunden und angequatscht (den ich witzigerweise schon ein paar Tage vorher rund um Wyndham getroffen hatte, offenbar haben viele hier die gleiche Route). Der ließ sich umgehend dazu überreden, den Flug mit mir zusammen zu buchen. Und wieder saß ich – wie schon damals in Alaska – mit einem Schweizer (und natürlich mit dem Piloten) im Hubschrauber …

… und wir schwebten über die Bienenstöcke der Bungle Bungles – eine von Australiens Welterbestätten. Bisher mein absolutes Highlight. Das war ein tolles Erlebnis, diese faszinierende Landschaft auf diese Art bewundern zu können. Ich werde es lange in Erinnerung behalten. 😎 Kann ich nur weiterempfehlen!

Zudem war Sammy für die letzten zwei Tage eine nette Reisebekanntschaft, mit dem ich einige Wanderwege zusammen gehen konnte. Gibt nicht nur gute Gesellschaft, sondern auch gleich etwas mehr Sicherheit in den hiesigen Extremen.

Purnululu ist ziemlich weit ab von allem (allerdings mit WLAN und Mobilfunk am Parkeingang). Hier lerne ich gerade sogar den Wert eines Campingplatzes wenigstens mit fließendem Wasser wie in Litchfield oder gar Stromanschluss wie in fast allen Ortschaften zuvor richtig zu schätzen. Gibt’s hier nämlich alles nicht. Aber vermutlich gewöhne ich mich auch gerade an das Camperleben mit Plumpsklo und Buschdusche (Wasserschlauch mit Duschkopf). Kann man schonmal ein paar Tage machen. Der Camper bietet da ja immer noch einigen Komfort. Und der Instantkaffee am Morgen unter freiem Himmel schmeckt weiterhin ausgezeichnet. 🙂 Jetzt hab ich auch einen der morgendlichen „Rabauken“ mal gut vor die Linse gekriegt. Süßes Kerlchen! Darf weiter Krach machen. 😉

Bis zum nächsten Mal.

5 Gedanken zu “Bungle Bungle Party”

  1. Hallo, mein Marco, ich habe schon auf deinen weiteren Bericht gewartet.
    Die Fotos lassen erahnen, wie eindrucksvoll die Landschaft ist, wie gewaltig…und das gepaart mit der Hitze…
    Da ist beim Wandern schon Vernunft angezeigt.
    Da ist so ein Rundflug in solch einer „blauen Hummel“ doch eine gute Alternative.
    Ich wünsch‘ dir weiter gutes Gelingen und bald etwas weniger Hitze am Tag.
    Und grüß‘ den Kakadu…Hübsches Tier…
    Auf bald mal wieder…Herzlichst Mutti

  2. Einer alleine reicht als Wecker. 20 oder 30 davon – weniger sanft. 😉 Die hiesigen hier in Purnululu schreien aber nicht so schrill. Die plappern und brabbeln mehr.

  3. …. auch Rita ist begeistert, dass Du Dich derartigen „Gefahren“ aussetzt…

  4. Da muss man sich von den Erfahrungswerten leiten lassen von Leuten, die nur zu genau wissen müssten, wie sich so ’ne Dehydrierung anfühlt.

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